Minicomputer Comp19
An diesen Minicomputer kann man eine gewöhnliche PC-Tastatur anschließen und damit unterwegs Texte schreiben.
Er passt bequem in jede Hosentasche (die Tastatur leider nicht...), als Speicher dient ein 128-Kilobyte-SRAM,
welches durch eine Batterie gepuffert ist. Als "Bildschirm" dient ein zweizeiliges 16-stelliges Dot-Matrix-Display.
Die drei Leuchtdioden links unten zeigen Prozessorauslastung, Portaktivität und Standby-Modus an. Das Ganze ist in
ein Kunststoffgehäuse mit Schnappverschluss eingearbeitet.
Die Software dieses Minicomputers stammt von
Fridgesoft.
Minicomputer Comp19 |
Der Speicher des Minicomputers ist aufgeteilt in 12 "Seiten" zu je 10 Kilobyte.
Die einzelnen "Seiten" kann man über die F1 bis F12 - Tasten
der Tastatur erreichen. An den Parallelport-Anschluss dieses Computers
kann man einen beliebigen PC-Drucker anschließen
und die geschriebenen Texte ausdrucken.
Mit ESC auf der Tastatur kommt man ins Menü, wo man den aktuellen Speicher drucken, in einen anderen kopieren,
oder löschen kann. Weiterhin kann man zwei dieser Computer über ein 2-litziges Kabel verbinden und miteinander
chatten. (Ich habe tatsächlich zwei dieser Computer gebaut!) Dazu werden jedoch noch zwei "Modems" benötigt, die
man an den Parallelport des Computers anschließen kann. Von diesen habe ich jedoch gerade keines da, deswegen
gibts hier kein Foto.
Innenansicht |
Dieses Bild zeigt die Innenansicht des Comp19. Man sieht die sieben grünen Micro-Akkus, die zusammen
eine Spannung von 8,4 Volt liefern. Diese wird mit einem Linear-Regler auf 5V heruntergeregelt. Damit
bleibt dem Computer auch bei niedrigem Ladestand noch genügend Reserve. Im oberen Teil des Bildes
befindet sich inmitten der grünen Akkus das Display, welches hier von hinten zu sehen ist. Auf dem Display
aufgeklebt ist ein Batterieclip, um die Akkus aufzuladen, daneben sieht man den Schalter von hinten.
Im unteren Teil des Bildes ist links die Platine zu sehen, daneben zwei weitere Akkus und die darauf
aufgeklebte Pufferbatterie (eine Lithiumknopfzelle), um den Speicherinhalt zu erhalten. Ganz rechts zu sehen
ist der Parallelport-Anschluss, über den die Daten an einen "richtigen" Computer übertragen werden können
oder der Computer an einen beliebigen Drucker angeschlossen werden kann.
Prozessor, RAM und Portcontroller |
Auf der Platine des Comp19 werkelt ein AT89C51-Mikrocontroller (der obere große Chip), der mit
diesem Programmiergerät programmierbar ist. Ganz oben links befindet sich
der Spannungsregler, der die Komponenten konstant mit 5,0 Volt versorgt. Rechts daneben drei
Stütz-Elkos sowie der Tastaturanschluss von hinten. Der kleine Chip rechts oben ist der Tastatur-Controller,
der die seriellen Daten der PC-Tastatur entgegennimmt, auswertet und über einen 8-Bit-Bus an den
Haupt-Microcontroller (großer Chip darunter) weitergibt.
Der Chip mit der Aufschrift "EliteMT" ist
das batteriegepufferte statische RAM, welches die geschriebenen Texte speichert. Darunter befindet sich
der Bustreiber für den Parallelport. Dazu wurde der altbewährte 8255 mit drei 8-Bit-Ports verwendet.
Eine Besonderheit ist das Adress-Latch-Register des SRAMs, welches aus Platzgründen unter den Sockel des RAMs
gelötet wurde. Auch die beiden Quarze befinden sich unter dem Microcontroller.
Und wozu das Ganze? Dieser Computer wurde in erster Linie gebaut, um einmal einen "richtig funktionierenden
Computer" mit allem dran gebaut zu haben, und sollte dann auch als Art "Handheld" eingesetzt werden. Nun ja,
ein paar mal hat er seinen Zweck erfüllt, aber es hat sich relativ schnell gezeigt, dass Notebooks
irgendwie halt schon praktischer sind...
Platinenlayout des Comp19 |
Dieser Computer heisst übrigens deswegen Comp19, weil es 19 Versionen gab, bis es mir gelungen ist,
alle Leiterbahnen ohne Vias (=zusätzliche elektrische Verbindung zwischen Vorderseite und Rückseite der Platine)
zu verlegen. Auf dem folgenden Bild ist das Platinenlayout zu sehen. Dabei befinden sich die roten Leiterbahnen
auf der Oberseite der Platine, die blauen auf der Unterseite. Die grün dargestellten
Pads sind auf beiden Seiten vorhanden (und müssen auch von beiden Seiten verlötet werden!). Die Orginalmaße der
Platine betragen ca. 9x5 cm. Wie man doppelseitige Platinen herstellt, steht
hier.
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