Spincoater


Um eine Flüssigkeit, z.B. einen Lack, möglichst gleichmäßig auf eine Oberfläche auftragen zu können, kann man das Verfahren des Schleuderbeschichtes (spincoating) verwenden. Hierbei wird das zu beschichtende Objekt in eine schnelle Rotation versetzt und in die Mitte eine Portion der Flüssigkeit von oben aufgegeben. Durch die bei der Drehung auftretende Fliehkraft wird die Flüssigkeit nach außen geschleudert und die Oberfläche des sich drehenden Objekts sehr gleichmäßig benetzt. Überschüssige Flüssigkeit fliegt nach aussen weg.

Da kommerziell erhältliche Spincoater sehr teuer sind, wurde hier einer selbst gebaut. Er besitzt auf der Oberseite einen Metallrotor mit Löchern, der über einen Motor in eine schnelle Rotation versetzt wird. Um das zu beschichtende Objekt während des Beschichtungsvorgangs zu befestigen, ist an der Rückseite des Spincoaters ein handelsüblicher Staubsauger angeschlossen. Dieser erzeugt einen Unterdruck, der das Objekt während der Rotation festhält.



Spincoater


Über Tasten auf der Vorderseite kann die gewünschte Geschwindigkeit eingestellt werden. Das Display zeigt den momentanen Status des Spincoaters, die gewünschte Geschwindigkeit sowie in großen Ziffern die tatsächliche Geschwindigkeit an. Drückt der Benutzer auf den Startknopf, schaltet der Spincoater zuerst den Staubsauger ein, wartet kurz bis dieser angelaufen ist und beschleunigt dann den Rotor. Nach dem Drücken des Stopp-Knopfs wird zuerst der Rotor verlangsamt und angehalten und erst wenn dieser zum Stillstand gekommen ist, wird der Staubsauger ausgeschaltet.



geöffneter Spincoater


Die aktuelle Geschwindigkeit des Rotors wird mit einen Hallsensor und zwei an der Unterseite des Rotos angebrachte Magneten gemessen und mit der eingestellten Sollgeschwindigkeit verglichen. Ist der Rotor zu langsam, wird er beschleunigt, falls er zu schnell ist, wird er abgebremst. Der Spincoater enthält einen 7,2 Volt Elektromotor mit einer Leistung von 180 Watt, welcher durch Pulsweitenmodulation in seiner Leistung geregelt wird.

Den Schaltplan und das Platinenlayout des Spincoater-Steuergeräts gibt es hier.





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