Digitaltheremin
Ein Theremin ist ein Musikinstrument, das ohne körperliche Berührung gespielt werden
kann. Es hat in der Regel zwei Antennen, die Tonhöhe und die Lautstärke werden durch
Abstand der Hände von diesen Antennen eingestellt. Das Original-Theremin wurde 1919 vom russischen
Physikprofessor Leon Theremin erfunden. Da der Abstand der Hände von diesen Antennen beim
Spielen immer leichten Schwankungen unterliegt, klingen die gespielten Melodien darauf etwas
"schwammig".
Nun war die Idee, ein digitales Theremin zu bauen, das anstatt dieser schwammigen Tonfolgen sauber
getrennte, einzelne Töne erzeugt. Auch hier sollte die Tonhöhe mit dem Abststand einer Hand von der Antenne
und das Ein- und Ausschalten der Töne durch Änderung des Abstands der anderen Hand von der Antenne erfolgen.
Das Digitaltheremin wurde wie auf dem folgenden Bild zu sehen auf einer Eurokarte aufgebaut, zwei große
Metallflächen bilden die Antennen, im unteren Teil ist Platz für eine 9V-Blockbatterie vorgesehen.
Digitaltheremin
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Das Digitaltheremin enthält zwei Schwingkreise, die aus jeweils einem NOT-Gatter
und einem Kondensator aufgebaut sind. Die erzeugte Frequenz der Schwingkreise
variiert geringfügig durch die Kapazität der Antennen, die wiederum vom Abstand
der Hand abhängig ist. Der ATmega16-Mikrocontroller wertet diese Frequenzänderungen
aus, erzeugt aus der Information des einen Schwingkreises Töne und benutzt die Information
des anderen Schwingkreises für deren Ein- und Ausschalten. Zusätzlich wird der erzeugte
Ton über 12 Leuchtdioden angezeigt, weitere vier Leuchtdioden zeigen den aktuellen Status
des Theremins sowie die Tonart an. Diese kann über einen Taster gewecheselt werden,
so dass der Spieler sich nicht um Halbtöne kümmern muss. Die gesamte Platine ist als
SMD aufgebaut, es sind keine Bohrungen erforderlich. Mangels Verfügbarkeit einiger
SMD-Bauteile wurden stattdessen THT-Bauteile verwendet..
Nahaufnahme des Digitaltheremins
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Im Prinzip hat dieses Digitaltheremin funktioniert, es wies jedoch zwei Mängel auf: Zum
Einen wurde eine SMD-Variante des 7805-Spannungsreglers verwendet, welcher zwar platzsparend
ist, aber sich wegen der schlechten Wärmeabfuhr signifikant erwärmt und so seine Ausgangsspannung
geringfügig verändert. Dies führt zu einer variierenden Frequenz des Schwingkreises und so zu einem
Drift der Nullstellung. Ein weiterer Mangel ist, dass er verwendete ATmega16-Mikrocontroller
nur einen 16-Bit-Timer enthält. Die geringen Frequenzveränderungen der Oszillatoren lassen sich
jedoch mit 8-bit-Timern nur schlecht auswerten, wodurch der Tonumfang auf ca. eine Oktave beschränkt
ist, bzw. zwischen den Oktaven ein Ton fehlt, da beim Zurücksetzen des Timers ein paar Takte
verloren gehen.
Bei Zeiten werde mal ein neues Theremin bauen, bei dem die Mängel behoben werden...
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