Die Ballon-Aktion



Bei diesem Experiment wurde an einem Bündel Luftballons mit insgesamt ca. 100 Liter Wasserstoff eine Kamera befestigt. Diese war über ein dünnes Kabel mit einem Computer verbunden, der das Video aufzeichnete. Der Zweck dieser Aktion war, einmal die Landschaft von oben zu sehen.

Als Kamera wurde ein Composite-Kamera-Modul von Conrad Elektronik verwendet. Dieses Modul ist sehr leicht (nur 3,5 Gramm!) und relativ preiswert. Vom Computer zur Kamera führt ein dreiadriges Kabel: Ein Draht für die Masse, einer für die Stromversorgung und einer für das Video-Signal. Für den Fall, dass das Kabel reißen sollte, wurde an den Ballons zusätzlich noch ein Schild mit entsprechenden Hinweisen befestigt.

Erstaunlicherweise lässt sich ein Composite-Videosignal über ein sehr langes, ungeschirmtes Kabel übertragen, ohne dass ein merklicher Qualitätsverlust auftritt. Ein entsprechendes Experiment habe ich zuvor durchgeführt, als ich ein Composite-Videosignal über ein 100 Meter langes Telefonkabel übertragen habe. Als Vergleich habe ich über das gleiche Kabel das Videosignal eines Computermonitors übertragen. Während man beim Signal des Computermonitors praktisch nichts mehr erkennen konnte, hat man dem Composite-Signal das lange Kabel kaum angesehen.



Die verwendete Kamera


Das Kabel zur Kamera musste leicht sein, um die Ballons nicht zu sehr zu belasten. Als ideal erwies sich ein selbsthergestelltes, dreiadriges Kabel aus sehr dünnem Kupferlackdraht, wie er als Sekundärspule in Hochspannungstrafos eingesetzt wird. Drei Drähte davon wurden parallel nebeneinander aufgespannt und mit einem Motor verdrillt. Im Prinzip ist dieses Kabel stabil genug, um den Ballon zu tragen. Trotzdem wurde sicherheitshalber noch ein dünner Nylonfaden mit verdrillt.
Das Gewicht des Kabels kann sich sehen lassen: 30 Meter wiegen lediglich 6,1 Gramm! Auch das Videosignal verliert bei der Übertragung über dieses Kabel nicht wesentlich an Schärfe.



Dünnes Kabel aus Kupferlackdraht


Der benötigte Wasserstoff wurde aus Aluminiumspänen vom Schrottplatz und Natriumhydroxid hergestellt. Da bei dieser Reaktion eine sehr große Raktionswärme entsteht, wurde folgende Konstruktion verwendet:
Die Aluminiumspäne wurden in einem Rundkolben mit trockenem NaOH vermischt und über einen Tropftricher langsam Wasser zugetropft. Durch die hohe Reaktionswärme verdampfte ein Teil des zugetropften Wassers und führte die Wärme ab. Durch diese Vorgehensweise ließ sich die Reaktion recht gut kontrollieren.
Das Wasserstoff/Dampfgemisch wurde durch eine Waschflasche mit Eiswasser geleitet, wobei einerseits der Dampf kondensiert und andererseits der Wasserstoff vom NaOH-Aerosol (kleine Tröpfchen Natronlauge) befreit, wie es bei dieser Reaktion gerne entsteht. Direkt über der Waschflasche war der zu füllende Luftballon angeschlossen.


Hier drei typische Videoclips:




Hier ist der Ballon schon hochgestiegen und baumelt im Wind hin und her. Zu sehen ist der Öhmdwiesenweg aus der Sicht von unserem Haus.

Ballon1.mpg (300k)


Auf diesem Videoclip ist ein Start des Ballons von unserem Dach zu sehen. Der Ballon dreht sich im Wind und zeigt einen Rundumblick. Der schwarze Streifen im Bild wird von der Sonne verursacht.

Ballon2.mpg (427k)


Nochmal ein Start des Ballons von unserem Dach. Die Kamera wurde dabei zuerst von der Sonne geblendet, danach zeigt sie jedoch einen Blick in die Landschaft in Richtung Dettingen.

Ballon3.mpg (548k)


Da ich zu dem Zeitpunkt dieser Aktion noch keine Digitalkamera hatte, gibt es leider kein Bild von dem Ballon-Bündel. Die Videos einer zweiten Ballon-Aktion mit längerem Kabel sind leider verlorengegangen (die CD war defekt).





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