Das Hochspannungsgerät
Dieses Hochspannungsgerät dient zur Erzeugung hoher Gleichspannungen bis 18 Kilovolt mit einer
ordentlichen Leistung. Man kann damit Funken bis zu 2 cm Länge erzeugen; Funken mit 1 cm Länge
schafft es ca. 5 Stück pro Sekunde. Ein Vorschaltgerät erzeugt eine Wechselspannung von ca. 450 Volt,
die dann über eine nachgeschaltete Kaskade (die lange Kette mit den vielen Kondensatoren)
hochtransformiert wird. Über eine Zusatz-Kondensatorkette (ganz hinten) kann die Leistung der
einzelnen Funken noch verstärkt werden.
Hochspannungsgerät |
Eigentlich ist das Gerät schon ein paar Jahre alt. Damals war es jedoch mit einem Vorschaltgerät
ausgestattet, welches ich aus "Sperrmüll"-Teilen zusammengebaut hatte. Nach einiger Zeit ging
dann der Trafo kaputt, und mangels Ersatz konnte ich es nicht reparieren. Neu ist jetzt das
Steuergerät (der kupferumrandete Teil rechts unten), das vollständig aus Serienteilen
besteht, die nach Bedarf ausgetauscht werden können.
Das neue Steuergerät |
Dieses Bild zeigt das neue Steuergerät, welches auf dem
AT90S2313 Application Board
basiert. Daran sind ein 16-stelliges, hintergrundbeleuchtetes Display (oben) sowie drei Bedientasten (links)
angeschlossen. Die gelbe Taste (Mitte) ist eine Reset-Taste für den Microcontroller. Mit dem Poti neben
dem Display kann der Kontrast des Displays eingestellt werden. Über den 10-poligen Wannenstecker kann
jederzeit neue Software in das Gerät eingespielt werden, dazu wird der
AVRISP 1.1
In-System-Programmer verwendet.
Links oben sieht man den Trafo, an welchem auch die beiden Leistungstransistoren angebracht sind. Der Trafo hat
zwei Primärspulen und eine Sekundärspule. Dies ermöglicht es, mit simpler Technik (ohne H-Brücke) eine
echte Wechselspannung zu erzeugen. Dazu werden abwechselnd die beiden Spulen mit jeweils gegengepolten
Stromimpulsen versorgt. Die beiden Leistungstransistoren zum Schalten der Spulen sind direkt an der
Vorderseite des Trafos angebracht. Zwei Dioden (oben auf dem Trafo) fangen die Öffnungsimpulse der Spulen ab,
welche die Transistoren beschädigen könnten.
Über die beiden grauen Bedientasten kann die Taktfrequenz des Trafos sowie die Gesamtleistung des Geräts
eingestellt werden, mit der roten Taste kann man zwischen den beiden Einstellmöglichkeiten hin- und her
wechseln. Die Gesamtleistung des Geräts wird durch das Tastverhältnis des Trafos geregelt und kann von
0-100% eingestellt werden.
Bewährtes Bauteil: Das AT90S2313 Application Board |
Microcontroller und Hochspannung? Das passt doch irgendwie nicht zusammen? Grundsätzlich schon,
aber es mussten eine Reihe von Maßnahmen getroffen werden, damit diese Kombination funktioniert. Zunächst
sorgt der massive Kupferrahmen dafür, dass die (elektrischen und beim Entladen magnetischen) Felder der
Kaskade abgeschirmt werden. Ohne den Kupferrahmen würde das Gerät bei jedem Funken
abstürzen. Die Masse der Schaltung ist dabei an mehreren Punkten mit dem Rahmen verbunden, am Display
und Trafo sind Pufferelkos angebracht.
Das Gerät startet automatisch neu, falls es abgestürzt ist. Die Einstellungen der Frequenz und
Gesamtleistung bleiben dabei erhalten, sie werden jeweils mit 30 Backups im nichtflüchtigen EEprom
des Microcontrollers abgespeichert und nach dem Neustart wieder geladen, so dass der Anwender nichts
davon merkt.
Ein Ausschnitt der Kaskade |
Dieses Bild zeigt einen Ausschnitt der Kaskade. Sie besteht aus 41 Styroflex-Folienkondensatoren
mit je 22nF (die gabs mal bei Pollin-Elektronik sehr preisgünstig in den
Restposten) und der gleichen Anzahl von Dioden. Obwohl die Bauteile sehr robust sind und nur
selten kaputt gehen, können sie leicht ausgetauscht werden. Die folgende Abbildung zeigt die
Funktionsweise einer Kaskade: Kondensatoren werden parallel aufgeladen und sind gleichzeitig
in Reihe geschaltet, so dass die Hochspannung entnommen werden kann.
Funktionsweise einer Kaskade |
Wen es interessiert: Hier gibts den Quelltext
des Hochspannungsgeräts.
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